Für meine tierärztliche Praxis für Pferde mit Schwerpunkt Orthopädie habe ich einen möglichst ganzjährig benutzbaren, pflegeleichten und trittsicheren Reitplatzboden gesucht. Sowohl für den täglichen Reitbetrieb als auch für die sensible Lahmheitsdiagnostik auf weichem Boden zur Erkennung und Provokation von Erkrankungen des Sehnen- und Bänderapparates meiner Patienten muss dieser Boden gleichermaßen nutzbar sein.
Er sollte griffig aber ausreichend federnd sein. Bei Trockenheit sollte der Boden nicht zu tief oder staubend werden, dabei ausreichend Wasserspeicherkapazität besitzen.
Gegen ein Einfrieren bei Frost und für die Nutzbarkeit nach bzw. während stärkerem Regen muß eine schnellstmögliche Oberflächenwasserableitung und maximale Drainagegewirkung erzielt werden. Dabei darf der Sand der Tretschicht auf die Hufeisen nicht abschleifend wirken. All diese Anforderungen zeigen, dass ein optimaler Reitplatz mehr als nur eine gute Tretschicht ist. Für das tägliche Training muss ein moderner Reitboden ausreichend federn ohne dabei tief zu werden oder Wellen im Boden zu bilden. Sowohl Dressur als auch Springtraining muss gleichermaßen möglich sein.
Da ich zu viele Plätze mit herausgetretenen Trennfließen, Trenngittern oder Kunststoffplatten gesehen habe, wollte ich ebenfalls auf eine solche Trennschicht zwischen Unterbau und Tretschicht verzichten. Da die Stoßabsorption speziell beim Springtraining durch alle Ebenen des Platzbaues erfolgt, müssen alle Schichten in sich elastisch wirken, ohne sich gegenseitig zu verschieben. Somit liegt die wichtigste Aufgabe im Unterbau. Dieser Bereich bringt die Festigkeit und nur bei planem Aufbau dieser Ebene ist eine plane Tretschicht dauerhaft zu sichern. Sie muss bei starkem Regen genügend Wasser aufnehmen und dieses ggf. durch eingebaute Drainagen langsam in diese oder direkt ins Erdreich arbeiten, ohne dabei an Festigkeit zu verlieren. Um das Wasser zusätzlich bei starkem Regen zu den Seiten schnell abzuleiten, habe ich den Unterbau mit ca. 1% Gefälle gebaut.
Die Trennschicht verhindert ein Vermischen von Unterbau und Tretschicht, wirkt ebenfalls in sich elastisch, ist gut wasserdurchlässig und weicht ebenfalls wie der Unterbau bei punktförmigen Belastungen und viel Regen nicht auf. Die Tretschicht darf für diesen Aufbau keine Nullanteile oder organische Materialien besitzen, da sich ansonsten eine wasserundurchlässige Schicht bilden würde. Ich habe mich aufgrund des überzeugenden Draintech-Konzepts für den Aufbau durch die Firma C. Wollgien Reitplatzbau und Consulting GmbH entschieden.
Zusätzlich habe ich ein Beregnungssystem angebaut, welches aufgrund der guten Wasserspeicherkapazität des Platzes und der eigenen Griffigkeit jedoch nur sehr selten benutzt wird.
Von meinen Patientenbesitzern erhalte ich durchweg positive Resonanz für meinen Reitplatz und sehe auch selbst alle von mir vorab an diesen Platz gestellten Anforderungen mehr als erfüllt.